Geschichte Greifswald
Wechselvolle Geschichte einer Hansestadt
Die Siedlung, aus der später Greifswald hervorging, gehörte zu dem 1199 gegründeten Kloster Eldena. Sie lag gegenüber den sogenannten Salzpfannen, dem Ablagerungsgebiet trockenfallender Salzseen, auf der anderen Seite des Flusses Ryck. Dort siedelten sich im 13. Jahrhundert die Saline-Arbeiter an.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Marktflecken 1248 in einer Bestätigungsurkunde von Herzog Wartislaw III. an das Kloster über das „oppidum Gripheswald“. Ein Jahr später übernahm der Herzog das Lehen über die Marktsiedlung, der er im Mai 1250 das Lübische Stadtrecht verlieh.
Die ab 1255 im Westen entstandene Neustadt wurde 1264 mit der Altstadt vereinigt. Die planmäßig angelegte Stadt, die erst im 19. Jahrhundert über die mittelalterlichen Grenzen hinaus wuchs, wurde von einer Wallanlage mit einem System aus Wiekhäusern, Toren und einer Mauer umschlossen.
Den Grundstein für den bürgerlichen Wohlstand legte Greifswald 1278, als sie Hansestadt wurde. Dieser fand u.a. Ausdruck im Bau der drei großen Kirchen, dem 1280 erstmals urkundlich erwähnten und 1465 zum Dom geweihten St. Nikolai, der ebenfalls 1280 erstmals erwähnten Kirche St. Marien und der bereits 1275 erstmals urkundlich erwähnten Pfarrkirche St. Marien. Unter Bürgermeister Heinrich Rubenow wurde 1456 die Universität Greifswald gegründet. Sie ist nach Rostock die zweitälteste Universität Norddeutschlands.
Im Verlauf des Dreißigjährigens Kriegs nahm Schwedenkönig Gustav Adolf II. 1631 die Stadt ein. Es begann die 184 Jahre dauernde Schwedenzeit. Im Oktober 1815 wurde Greifswald an Preußen übergeben und die Stadt zur Garnisonsstadt ausgebaut. Es entstand eine bescheidene Industrie und Reedereien siedelten sich an. Die Stadt wurde an das Fernstraßennetz Berlin-Stralsund und an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1945 übergab der damalige Stadtkommandant Oberst Rudolf von Petershagen Greifswald kampflos an die Truppen der Roten Armee. Dadurch überstand die bis dahin schon verschont gebliebene Stadt den Krieg unbeschadet.
Nach 1990 wurde vor allem die historische Altstadt Greifswalds u.a. mit Mitteln der Städtebauförderung umfassend saniert und restauriert. Dazu gehören der Markt mit dem Rathaus ebenso wie zahlreiche Bürgerhäuser. Darunter die prachtvollen Giebelhäuser Am Markt 11 und 13, die zu den schönsten Bauten der Backsteingotik in Norddeutschand zählen.