Kammerorchester Basel - Konzerthaus, Rolf Böhme Saal
Orchestre National du Capitole de Toulouse - Freiburg im Breisgau
07.03.2025, 20:00 Uhr
Gesang in allen Farben – Immer aufs Neue springt der Funke über, wenn Sol Gabetta bei den Albert Konzerten die Bühne betritt. Die Begeisterung der Weltklasse-Cellistin für das, was sie tut, überträgt sich unmittelbar, spätestens wenn die ersten erdigen Töne aus ihrem Instrument strömen. Gabettas ausdrucksstarke Mimik ist dabei die sichtbare Zugabe zur hörbaren „Konzentration, Kraft des Ausdrucks. Sol Gabetta pflegt stets die Tiefe der Empfindung, zelebriert den narrativen Gehalt des Melodischen.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Beim diesjährigen Gastspiel teilt sie das Podium mit einer zweiten sensationell begabten Persönlichkeit: dem international umworbenen Finnen Tarmo Peltokoski, erst Mitte Zwanzig und schon frischgekürter Musikdirektor des Orchestre National du Capitole de Toulouse. Gemeinsam bringen sie Blochs „Schelomo“ zum Klingen: Die Künstlerin, die nach eigenen Angaben stets „auf der Suche nach Farben und nach Gesanglichkeit“ ist, schätzt an Blochs Rhapsodie, dass sie ihrem Instrument „eine unglaubliche Plattform bietet. Es gibt nicht viele Cellokonzerte, die das können.“ In der Tat vertraut Bloch dem Cello gewissermaßen das Wort an: Inspiriert von der Beschäftigung mit seinen jüdischen Wurzeln, verbindet der Komponist die Solostimme mit den alttestamentlich überlieferten Worten König Salomos. Zwischen meditativen und kadenzartigen Passagen steigert sich das aufbegehrende Orchester, Sinnbild der Welt, immer wieder in geradezu filmmusikalisch-plastischen Taumel.
Zu der nachdenklichen Klage des Königs setzt Tarmo Peltokoski einen Kontrapunkt mit der Es-Dur Symphonie Anton Bruckners – auch eine Hommage an den Komponisten anlässlich seines 200. Geburtstags. Werke wie die naturverbundene „Romantische“ waren die persönliche Methode des Komponisten, der Unvollkommenheit der Welt zu begegnen: „Weil die gegenwärtige Weltlage geistig gesehen Schwäche ist, flüchte ich zur Stärke und schreibe kraftvolle Musik.“
Programm:
Debussy, Prélude à l’après-midi d’un faune L. 86
Bloch, Schelomo. Rhapsodie hébraïque für Violoncello und Orchester B. 39
Bruckner, Symphonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 „Romantische“
Sol Gabetta, Violoncello
Tarmo Peltokoski, Dirigent
Orchestre National du Capitole de Toulouse
EUR 119,- / 105,- / 89,- / 65,- / 51,- inkl. Gebühren
Sol Gabetta | Foto © Julia Wesely
Kammerorchester Basel - Konzerthaus, Rolf Böhme Saal
09.05.2025, 20:00 Uhr
Sensationeller Spürsinn – Im Freiburger Konzertkalender ist das Kammerorchester Basel inzwischen ein Garant für Konzerterlebnisse der Extraklasse: Seit 2013 ist das Orchester regelmäßig bei Albert zu Gast und verbindet den Spürsinn für herausragende Spielpartner mit dem Geschick für kluge Programmkonstellationen. Dabei wäre der mitreißende Ensembleklang schon als solcher ein unschlagbares Argument: Erkennbar addieren sich hier Künstlerpersönlichkeiten zu mehr als der Summe ihrer Instrumente, und der Münchner Merkur beschrieb es unlängst als „Sensation“, wie sich „jeder mit Enthusiasmus ins Spiel wirft, als hinge sein Leben davon ab“.
Beim diesjährigen Gastspiel der Basler Nachbarn rahmen Sibelius‘ Andante festivo und die sonnenverwöhnte 3. Symphonie von Johannes Brahms den Abend. Zu den ersten Bewunderern dieser Komposition zählte Clara Schumann: „Welch ein Werk, welche Poesie, die harmonischste Stimmung durch das Ganze, alle Sätze wie aus einem Gusse, ein Herzschlag, jeder Satz ein Juwel!“
Als Solistin kann man sich auf das Albert-Debüt von Yulianna Avdeeva freuen, international bekannt nicht zuletzt durch ihren Sieg beim Warschauer Chopin-Wettbewerb 2010, als erste Frau seit Martha Argerich im Jahr 1965. Bei der „Künstlerin, die das Klavier wirklich singen lassen kann“ (Gramophone), liegt Beethovens 3. Klavierkonzert in klugen, kundigen Händen. Obwohl Skizzen zu diesem Werk bis 1796 zurückreichen, bestand bei der Premiere 1803 in den eiligst vervollständigten Noten der Klavierpart noch aus „unverständlichen Hieroglyphen“, die einzig der spielende Komponist zu deuten vermochte. Die Zuhörenden erlebten damals das Novum eines Klavierkonzertes von symphonischem Zuschnitt – mit einem unergründlich sanften zweiten Satz, der das Pianoforte ganz neu empfinden ließ, und in einem Finale, das geradezu naive Schlichtheit mit verschachtelter Fugenkunst vereinte.
Programm:
Sibelius, Andante festivo
Beethoven, Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37
Brahms, Symphonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Yulianna Avdeeva, Klavier
Marc Minkowski, Dirigent
Kammerorchester Basel
Mit freundlicher Unterstützung der Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.
EUR 89,- / 79,- / 69,- / 54,- / 45,- inkl. Gebühren
Yulianna Avdeeva | Foto © Christine Schneider
Ermäßigung
Schüler und Studierende bis 27 Jahre erhalten 60% Rabatt auf den normalen Kartenpreis, der ausschließlich in den Kategorien 3 bis 5 angeboten wird (limitiertes Kontingent). Der Ermäßigungsnachweis muss beim Einlass zur Kontrolle bereit gehalten werden. Rollstuhlfahrer und Schwerbehinderte mit Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson erhalten nach Verfügbarkeit eine kostenlose Begleiterkarte. Der Verkauf von Rollstuhlfahrerplätzen und Begleiterkarten erfolgt ausschließlich über das Kartenbüro der Albert Konzerte. Kartenbüro der Albert Konzerte: Tel.: 0761 - 289442, Email: info@albert-konzerte.de
Zusätzliche Informationen
Einlass 18:45 Uhr