Vogelschutzinsel Kirr & Kranichparadies
Südlich vom Ostseebad Zingst im Barther Bodden liegt die Vogelschutzinsel Kirr mit einer Länge von ca. 3,5 km und einer maximalen Breite von 1,5 km. Sie ist durch den Zingster Strom von der Halbinsel Zingst abgetrennt.
Die Insel mit ihren weitflächigen Salzwiesen und dem weitverzweigten Prielen ist eine Besonderheit der Küstenlandschaften und aus gutem Grund die bekannteste Salzgraslandinsel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Durch den Naturschutz ist Kirr heute ein großes Brutgebiet für Watvögel wie Kampfläufer, Rotschenkel, Alpenstrandläufer, Uferschnepfen, Austernfischer u. a. Zudem dient sie als Rastplatz für mehrere Tausend Kraniche.
Im Herbst eines jeden Jahres versammeln sich für längere Zeit im Gebiet um Rügen, der Insel Ummanz und der Halbinsel Zingst über 50.000 Kraniche, die hauptsächlich aus Skandinavien und Osteuropa stammen, um sich auf die große Reise in die Winterquartiere, die insbesondere in Spanien liegen, zu starten. Kraniche sind hervorragende und ausdauernde Flieger.
Das Reiseziel Spanien erreichen die abfliegenden Kranichgruppen bei guter Wetterlage ohne Unterbrechung nach ca. 30 Stunden. Sie sind dann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 - 65 Stundenkilometern bis zu ihren Winterplätzen in Spanien (u.a. Lagune Galloconta) geflogen.
Diese große und majestätische Vogelart ist für die Menschen das Symbol für ein langes Leben.
Brutgebiete sind Sumpfgebiete, in denen ein flaches Bodennest errichtet wird. Das Gelege besteht aus überwiegend 1 - 2 Eiern. Die Jungen schlüpfen nach etwa 4 Wochen.